Zum Hauptinhalt springen Zur Suche springen Zur Hauptnavigation springen
Über 50 Jahre Erfahrung
Über 200.000 zufriedene Kunden
Schnelle Lieferung mit DHL
+49 (0) 6704 / 201 1268

Weinsprache

Weinsprache einfach erklärt – wie man Wein beschreibt, ohne anzugeben

Eine Weinverkostung kann einschüchternd wirken: Von Fachbegriffen wie „Bouquet“, „Tanninstruktur“ oder „Terroir“ ist die Rede und viele fühlen sich sofort überfordert. Aber keine Sorge: Man muss kein Sommelier oder eine Sommelière sein, um Wein gekonnt zu beschreiben. In diesem Beitrag erklären wir Ihnen die wichtigsten Begriffe der Weinsprache auf einfache Weise, damit Sie Wein mit Genuss und Selbstbewusstsein beschreiben können, ohne angeberisch zu wirken.

Ein Kellermeister richt an einem Weinkorken

Warum gibt es eine eigene Weinsprache?

Wein ist ein komplexes Naturprodukt, das mit all seinen Aromen, Düften und Texturen beschrieben werden möchte. Um sich über Geschmackserlebnisse auszutauschen, hat sich im Laufe der Zeit eine eigene „Weinsprache“ entwickelt. Ziel ist es nicht, zu „fachsimpeln“, sondern Erlebnisse nachvollziehbar zu machen: Was schmecke ich? Was rieche ich? Wie fühlt sich der Wein an?

Grafik zum Thema Weinsprache

Die wichtigsten Begriffe der Weinsprache – einfach erklärt

Aromen & Duftnoten („Bouquet“ oder „Nase“)

  • Fruchtig: erinnert an Apfel, Beeren, Zitrus, Tropenfrüchte
  • Floral: duftet nach Blumen wie Rose, Veilchen, Holunder
  • Würzig: z. B. Pfeffer, Zimt, Nelken, Muskat
  • Holzig / Vanillig: oft vom Barrique-Ausbau (Eichenfass)
  • Mineralisch: erinnert an nassen Stein, Kreide, Feuerstein


Tipp: Sie müssen keine 15 Aromen erkennen, schon 2–3 Eindrücke reichen aus, um den Wein treffend zu beschreiben.

Geschmack & Mundgefühl

  • Trocken: kaum bis kein Restzucker (unter 4 g/l)
  • Halbtrocken / Feinherb: dezente Restsüße (4 - 18 g/l)
  • Süß / Lieblich: höhere Restsüße (18 - >45 g/l)
  • Säurebetont: frisch, lebendig, oft bei Riesling oder Sauvignon Blanc
  • Tanninhaltig: adstringierendes Gefühl bei Rotwein (Gerbstoffe aus Schalen & Holz)
  • Weich / Rund / Samtig: harmonischer, ausgewogener Wein

Struktur & Körper

Die Struktur eines Weins beschreibt das Zusammenspiel von Säure, Tanninen, Alkohol, Restzucker und Körper. Gut strukturierte Weine wirken ausgewogen, klar und harmonisch.

Der Körper gibt an, wie „füllig“ der Wein im Mund wirkt – also leicht, mittel oder kräftig. Er hängt vor allem vom Alkohol-, Extrakt- und Zuckergehalt sowie vom Ausbau ab.

  • Leicht – unkompliziert, frisch, oft wenig Alkohol (<12 %)
  • Mittelkräftig – spürbare Fülle, gute Balance
  • Kräftig / Vollmundig – intensiver Geschmack, hoher Alkohol (>13,5 %)

Herkunft & Terroir

Die Herkunft gibt an, aus welchem Anbaugebiet oder welcher Region ein Wein stammt. Beispielsweise in Europa, insbesondere in Deutschland, Frankreich, Italien oder Spanien, ist sie streng geregelt und häufig mit gesetzlichen Qualitätsstufen verbunden. Zu dem gibt die Herkunft erste Schlüsse auf die klimatischen Bedingungen z. B. kühleres Klima = mehr Säure; warmes Klima = reifere, fruchtigere Aromen.

  • Terroir: Zusammenspiel von Boden, Klima, Rebsorte & Winzerstil
    • Bodenbeschaffenheit: z. B. Schiefer, Kalk, Ton, Sand, beeinflusst Geschmack und Mineralität
    • Klima & Mikroklima: Sonne, Niederschlag, Nebel, Temperaturunterschiede
    • Lage & Ausrichtung: z. B. Südhänge für optimale Reifung
    • Handwerk & Stil der Winzer:innen: auch der Mensch ist Teil des Terroirs
  • Typizität: Rebsorte schmeckt wie „typisch“ erwartet (z. B. Grüner Veltliner = pfeffrig)

Abgang & Nachhall

  • Kurz: Geschmack verschwindet rasch
  • Lang: Aromen bleiben am Gaumen haften (Qualitätszeichen)
  • Komplex: vielschichtiger, sich entwickelnder Geschmack
Vier Leute stoßen bei einer Weinprobe an

Wie Sie Wein beschreiben, ohne anzugeben

  • Bleiben Sie authentisch. Es geht nicht darum, mit Fachbegriffen zu glänzen, sondern den Wein ehrlich zu beschreiben. 
  • Verwenden Sie alltägliche Vergleiche. „Erinnert mich an Apfelstrudel“ ist ebenso wertvoll wie „reifer Chardonnay mit Vanillenote“. 
  • Stellen Sie Fragen. Der Austausch über Wein macht mehr Freude, wenn er offen und dialogisch geführt wird. 
  • Weniger ist mehr. Zwei prägnante Eindrücke sagen oft mehr als eine Aufzählung von zehn Aromen.
Ein Glas Rotwein

Fazit: Weinsprache

Sie müssen kein professioneller Sommelier oder eine professionelle Sommelière sein, um Wein gekonnt zu beschreiben. Mit einem Grundwortschatz, etwas Neugier und Offenheit fällt es leicht, eigene Eindrücke in Worte zu fassen. So wird aus dem Weingenuss ein noch bewussteres Erlebnis, ganz ohne Fachsimpelei.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Thema Weinsprache

  1. Was ist das Bouquet beim Wein?
    Damit ist der Duft oder die „Nase“ des Weines gemeint, also das, was Sie riechen, bevor Sie trinken. 
  2. Wie beschreibt man Wein einfach?
    Nutzen Sie einfache Begriffe wie fruchtig, süß, trocken oder würzig und orientieren Sie sich an bekannten Gerüchen oder Geschmäckern. 
  3. Was bedeutet Tannin beim Wein?
    Tannine sind Gerbstoffe, die für ein trockenes, zusammenziehendes Gefühl im Mund sorgen - typisch für Rotweine. 
  4. Was heißt vollmundig beim Wein?
    Ein vollmundiger Wein ist geschmacklich intensiv, hat einen hohen Alkoholgehalt und bleibt lange am Gaumen. 
  5. Wie erkennt man einen guten Abgang?
    Wenn der Geschmack des Weines nach dem Probieren noch lange erhalten bleibt, spricht man von einem langen Abgang – ein Qualitätsmerkmal. 
  6. Was ist Terroir im Weinbau?
    Terroir beschreibt das Zusammenspiel von Boden, Klima, Hanglage und Weinbautradition, es beeinflusst maßgeblich den Charakter eines Weines. 
  7. Wie beschreibe ich Aromen im Wein?
    Riechen Sie in Ruhe am Wein und denken Sie an Früchte, Gewürze, Blumen oder Holz, das hilft bei der Einordnung. 
  8. Was bedeutet „trocken“ beim Wein genau?
    Ein trockener Wein enthält sehr wenig Restzucker (unter 4 g/l) und schmeckt nicht süß. 
  9. Was ist der Unterschied zwischen Körper und Abgang?
    Der Körper beschreibt, wie „füllig“ ein Wein im Mund wirkt. Der Abgang ist die Länge des Geschmacks nach dem Probieren. 
  10. Kann man Weinsprache lernen?
    Ja! Mit etwas Übung, Neugier und dem passenden Vokabular kann jede:r Wein treffend und verständlich beschreiben.



Abonnieren Sie unseren Newsletter
für aktuelle Angebote, Events, neue Produkte und mehr!

Zur Anmeldung